Veronika
Gordan
Lucija
Marko
Matija
Vlado
Tag für Tag,
Woche für Woche,
Jahr für Jahr ...
... kaufen sie – dort, wo es gerade am günstigsten ist – altes Brot, Nudeln und Reis zum Untermischen unter das Futter. Manchmal müssen
weite Wege gefahren werden, um angebotenes Trockenfutter und andere Futterzusätze abzuholen. Wenn daheim in der Futterküche des Asyls alles gekocht ist, gilt es rund 400 hungrige Mäuler zu
stopfen. Sind alle satt, werden die Schüsseln aus den Gehegen geholt und für die nächste Mahlzeit gesäubert.
... reinigen sie die Gehege in den Außenbereichen. Betonierte Zwinger können abgespritzt, in allen übrigen müssen die Fäkalien aufgesammelt
werden. Auch die Räume und Einzelboxen in den Innenbereichen sind mühsam von Hand zu säubern.
... fahren sie oft
mehrmals täglich in die Tierklinik, zum Beispiel für Kastrationen, Operationen und die Notversorgung von Hunden, die schwer verletzt und verängstigt nach Autounfällen, Misshandlungen und
ähnlichem in ihre Obhut übergeben werden. Auch im Asyl gehört es zu den täglichen Aufgaben, Verbände zu wechseln, Infusionen und Medikamente zu verabreichen. Die Sorge ums körperliche Wohl ihrer
Schützlinge erfordert schon fast all ihre Kraft und Zeit. Doch stets schaffen sie es, sich in Stunden den traumatisierten Hundeseelen zuzuwenden, denen so Schlimmes widerfahren ist. Denn
verlorenes Vertrauen lässt sich nur mit viel Zuwendung und noch mehr Ausdauer zurückbringen.
... werden ihnen
verlassene Welpen übergeben, meist unterernährt, verletzt, verwahrlost, von Milben befallen, manche nur wenige Tage alt. Zeitweilig bis zu 65 der Kleinen zu versorgen erfordert viel Zeit und
Mühe: Mehrmals am Tag werden sie gefüttert und die Säuglinge unter ihnen mit der Flasche aufgezogen. Doch das ist nicht alles: In der Kinderstube des Asyls wird gepflegt, geschmust, positiv
geprägt und sozialisiert. Auch hochträchtige Hündinnen und Mütter mit Babys finden Aufnahme – von ihren Besitzern verstoßen, von der Straße geholt oder der Tötungsstation entrissen.
... machen sie
sich auf, um Meldungen nachzugehen, die von ausgesetzten, verunglückten, vergifteten und angeschossenen Hunden berichten. Oft dauert es lange, die Tiere zu finden, die vor ihnen davonlaufen oder
sich voller Angst und Panik verkriechen. Nur mit viel Geduld und Erfahrung, Mut und Ausdauer, aber auch Liebe und Verständnis gelingt es, den Tieren zu vermitteln: Komm zu mir, ich tue dir
nichts, ich helfe dir.
... sprechen sie
mit jenen, die ihre Tiere im Asyl abgeben möchten. Seltener kommen Menschen, um einen Hund zu adoptieren. Jede Frage aus der Bevölkerung wird beantwortet, denn Aufklärungsarbeit ist wichtig.
Schulklassen und Kindergärten kommen zu Führungen ins Asyl. Ihnen wird vom Alltag erzählt und vieles gezeigt, es wird erklärt und sensibilisiert. Denn die Kinder von heute, sie werden es sein,
die einst die Geschicke bestimmen und entscheiden. Auch in Funk, Fernsehen und Internet gilt es, die Arbeit im Asyl und das Ziel allen Engagements zu präsentieren. Der Tierschutz in Kroatien soll
ins Bewusstsein gerückt, für ihn soll geworben, er soll besser werden.
... wird im
Rathaus der Stadt Varazdin verhandelt, um die Kosten für den alltäglichen Strom und das Wasser zu decken. In vielen Bürostunden muss das Asyl verwaltet und der Betrieb mit den Veterinärämtern
ebenso abgestimmt werden wie mit den staatlichen Tierschutzkommissionen.
... ist es das
Allerschlimmste, wenn sie gemeinsam mit einem Tier gekämpft, es lieb gewonnen, ins Herz aufgenommen, bis spät in die Nacht umsorgt – und schließlich doch verloren haben. Dann loszulassen, den
Verlust auszuhalten, den Kummer mit in den Schlaf zu nehmen und trotzdem an jedem Morgen neuen Mut zu schöpfen ... Tag für Tag, Monat für Monat, Jahr für Jahr.
All das wird von wenigen Frauen und Männern geleistet,
unerschrocken, niemals nachlassend
und immer mit dem Herzen dabei.
Sie sind die heimlichen Helden.